Einführung

Qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung umfassen interpretative und rekonstruktive Verfahren zur Analyse sozialer Wirklichkeit, wobei sie sich auf subjektive Erfahrungen und kulturelle Kontexte konzentrieren. Statt auf statistische Messbarkeit und Standardisierung setzen qualitative Methoden auf Flexibilität und Reflexivität, um die soziale Wirklichkeit in ihrer Prozesshaftigkeit zu erfassen.

Die qualitative Forschung in der Allgemeinmedizin beschäftigt sich mit den Erfahrungen und Perspektiven von Patienten, medizinischem Personal und (Haus-)Ärzten sowie den strukturellen, organisatorischen und inhaltlichen Aspekten medizinischer Praxis. Dabei kommen Methoden wie Interviews, Diskussionen, Beobachtungen oder Dokumentenanalysen sowie verschiedene Methoden der qualitativen Analyse zum Einsatz, um Arzt-Patienten-Interaktionen, Entscheidungsprozesse und Versorgungssituationen besser zu verstehen. Der Fokus liegt nicht auf statistischer Quantifizierbarkeit, sondern auf der Frage, wie Menschen Gesundheit, Krankheit und medizinische Versorgung wahrnehmen und erleben. So können praxisnahe Verbesserungen entwickelt und versorgungsbezogene Ungleichheiten besser erfasst werden.

Die AG Qualitative Forschung in der Allgemeinmedizin beschäftigt sich mit der Planung, Umsetzung und Betreuung von qualitativen Studien in der Medizin und Primärversorgungsforschung. Dabei dient sie der Unterstützung und Betreuung von Doktoranden, der Umsetzung von Schulungen und Fortbildungen zum Thema qualitative Forschung und der Erstellung von Forschungsanträgen.

Entscheidungsfindung angesichts potenziell lebensbedrohlicher Ereignisse in stationären Altenpflegeeinrichtungen – qualitative Analysen zu individuellen Einflussfaktoren auf präferenz-sensible Behandlungsentscheidungen sowie den Prozessen der (gemeinsamen) Entscheidungsfindung.

Der Hausarzt im Quartier- die Rolle des Hausarztes für eine quartiersbezogene Gesundheitsversorgung. Qualifizierung: Dr. rer. medic. (A. Dehnen, BetreurIn: S. Moebus, J. in der Schmitten)

Effekt und Nutzen von Interventionskonzepten zur Integration von Physician Assistants (PA) in hausärztliche Praxisteams und Versorgungsstrukturen. Qualifizierung: Dr. med. (A. Fidrich, BetreuerIn: J. in der Schmitten, M. Pentzek, D. Dehnen)

Polypharmazie und Deprescribing bei geriatrischen, multimorbiden Patienten aus der Perspektive deutscher Hausärzte – eine qualitative Studie. Qualifizierung: Dr. med. (A. Schäffersmann, BetreuerIn: J. in der Schmitten)

Motivation von Hausärzt*innen zur Mitwirkung im Advance Care Planning – förderliche und hinderliche Faktoren: eine qualitative Interviewstudie. Qualifizierung: Dr. rer. medic. (C. Beu, BetreuerIn: J. in der Schmitten)

Berücksichtigung des Behandlungswillens von Altenheimbewohner:innen bei der Entscheidung zur stationären Einweisung: eine Mixed-Methods-Studie. Qualifizierung: Dr. med. (H. Trautner, BetreuerIn: J. in der Schmitten, A. Godder)

Proaktive hausärztliche Betreuung vulnerabler, ambulant ohne Unterstützung lebender Senior*innen zur Früherkennung und Abwendung gesundheitsrelevanter Risiken während Hitzewellen. Qualifizierung: Dr. med. (J. Schaffeld, BetreuerIn: D. Dehnen, A. Dehnen)

Erhebung des Impfstatus von PatientInnen vor einer geplanten Lebertransplantation und deren Kontaktpersonen in Deutschland sowie Identifikation von Faktoren, die die Inanspruchnahme von Impfungen bei Kontaktpersonen fördern. Qualifizierung: Dr. med. (M. Milzkott, BetreuerIn: D. Dehnen, A. Dehnen, J. in der Schmitten)

Univ.-Prof. Dr. med.
Jürgen in der Schmitten, MPH

Direktor

Alessia Dehnen

Catrin Beu, M.A.

Dr. med.
Dorothea Dehnen

Andreas Fidrich

Dipl. Päd.
Annika Godder

Susanne Löscher

Sandra Hamacher, M.Sc.

Dr. med.
Melissa Stiefermann

Anette Graute

Studienkoordination

Anja Engels

Aleyna Calis

Marla von Bargen

Isabel Herbst

Dr. med.
Lukas Becker

Hannah Trautner

Tristan Hassek